Der Begriff der „Autismus-Spektrum-Störung“ (ASS) wird als Oberbegriff für das gesamte Spektrum autistischer Störungen verwendet und ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung, wie zum Beispiel auch ADHS.
Häufigkeit Autismus-Spektrum-Störung: ca. 1% der deutschen Bevölkerung
Häufigkeit ADHS: bis zu 6% der deutschen Bevölkerung
Folgende Merkmale sind symptomatisch bei der Diagnose Autismus-Spektrum-Störung:
Psychische Begleitstörungen und Probleme gehen oft mit der Diagnose Autismus-Spektrum-Störung einher:
AutistInnen benötigen konsequente individuelle therapeutische Begleitung, um den Alltag und Schule bestmöglich bestreiten zu können. Wartezeiten von bis zu 24 Monaten allein bis zu Diagnoseterminen sind aktuell keine Seltenheit. Um die Kinder ideal zu unterstützen, sind oft mehrere Therapietermine pro Woche notwendig, die nicht alle von den Krankenkassen übernommen werden. Sprach- und Lerntherapien müssen von den Eltern selbst bezahlt werden.
Eine sehr große Herausforderung ist es, passende Therapieplätze zu finden. Durch den erhöhten Betreuungsaufwand bedeutet das für ein Elternteil oft, nur noch eingeschränkt arbeiten zu können. So stehen erhöhte Ausgaben einem geringerem Verdienst entgegen.
Die Diagnose Autismus-Spektrum-Störung stellt für Familien eine erhebliche Herausforderung dar. Eine aktive Teilnahme am Familienleben, das selbstständige Erledigen von Hausaufgaben und das Nachgehen von Hobbies sind oft schwer überwindbare Hindernisse für autistische Kinder und Jugendliche. Meist müssen sich Eltern aufteilen, um den Bedürfnissen aller Familienmitglieder gerecht zu werden, gerade wenn noch weitere betroffene oder auch nicht-betroffene Geschwister in der Familie leben. Ausflüge, Urlaube und auch der Alltag sind für die Familien sehr große Herausforderungen. Die Familien sind ohne Hilfe von außen meist überlastet.
Für betroffene Kinder und Jugendliche ist der Schulalltag meist übermäßig anstrengend, sodass Sonderregelungen getroffen werden müssen. Gemeinsam mit Schulleitung, SchulpsychologInnen und dem MSD (mobiler sonderpädagogischer Dienst) werden individuelle Anträge auf Nachteilsausgleiche und Notenschutz erarbeitet und im besten Fall individuell umgesetzt, um die betroffenen SchülerInnen bestmöglich zu integrieren und zu fördern. Betroffene Kinder und Jugendliche finden meist schwer ihren Platz in der Klassengemeinschaft und leiden oft sehr unter ihrer Rolle als „Sonderling.“